Die Geschichte einer gemeinsamen Währung ist viel länger als die des Euros. Erste Überlegungen einer einheitlichen Währung gab es bereits in den 70er Jahren des letzten Jahrhunderts. Doch zur endgültigen Umsetzung im Jahr 2002 war es ein langer Weg.
Entwicklung in der Europäischen Union
Mit der Einführung des Europäischen Währungssystems (EWS) 1979 war der Grundstein gelegt. Das EWS band die Wechselkurse der jeweiligen Nationalstaaten der Europäischen Union aneinander. Dies liess nur noch Währungsschwankungen bis 2,25% zu. Die Währungsumtausche, Transaktionskosten und Kursschwankungen blieben und erschwerten weiterhin den Handel.
Mit Einführung des Vertrages von Maastricht in Jahr 1992 sollte durch den Drei-Stufen-Plan die vollständige Wirtschafts- und Währungsunion erreicht, und somit die Handelshemmnisse in der EU abgebaut werden. 1999 war es dann soweit, die dritte und letzte Stufe, der Euro als Buchgeld, 2002 als Hartgeld, wurde umgesetzt.
In Vielfalt geeint
Jedoch, seit der Einführung des Euros gab es in der Bevölkerung und bei den politischen Vertretern Missbilligungen und hitzige Debatten.
Der Euro hat im vergangenen Jahrzehnt einiges überstehen müssen und er hat bestanden und das trotz vieler Kritiker.
Eine in letzter Zeit häufig gestellte Forderung ist es immer wieder, den Euro abzuschaffen und zur D-Mark zurückzukehren. Das ist zu einfach gedacht. Leider wird immer viel zu wenig über die Konsequenzen, die durch eine derartige Rückführung entstehen könnten, nachgedacht.
Wird bei der Wiedereinführung der D-Mark Deutschland so wie heute dastehen? Nein!!! Durch die Einführung der D-Mark würde diese zwar wohl aufwerten und Importe billiger, Deutschlands Exporte hingegen würden deutlich teurer werden. Dies würde in der Konsequenz zu einem nicht unerheblichen Verlust von Arbeitsplätzen führen und negative Folgen für die deutsche Wirtschaft nach sich ziehen. Des Weiteren würden voraussichtlich Banken und Unternehmen durch die hohen Abschreibungen in die Insolvenz getrieben. Einer Rezession müsste vorgebeugt werden, so dass die Europäische Zentralbank wahrscheinlich die Notenpresse anwerfen müsste, was den Realwert der deutschen Investitionen minimieren könnte. Der Austritts Deutschlands aus der Europäischen Union wäre nahe und damit auch all die Hemmnisse, die die Europäische Union innerhalb ihrer Grenzen abgebaut hat. Nein, eine Rückkehr zur D-Mark wäre fatal, Deutschland wäre auch nicht besser gestellt als heute.
Ich finde den Euro aber nicht nur aus den zuvor genannten Gründen alternativlos. Ich genieße es, ohne Geld tauschen zu müssen, in meinen Nachbarländern einkaufen zu können. Der Euro hat sich etabliert, auch Nicht-EU- Mitglieder nehmen den Euro gerne an.
Als überzeugte Europäerin begrüße ich eine gemeinsame Währung ausdrücklich. Ich erinnere mich gerne daran, wie interessant es ist, auf dem Euro zu sehen, aus welchem Land er kommt und welchen Weg er genommen hat, um in meinen Portemonnaie zu gelangen.
Dies ist für mich der wahre europäische Gedanke: „In Vielfalt geeint!“
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