Bulgarien und Rumänien sind jetzt Europäische Union, Slowenien gar Euro, und wenn man den Schlagzeilen glauben mag, wird Tschechien dieses Jahr noch Schengen. Es sind aufregende Zeiten in einem Jahr, in dem die Europäische Gemeinschaft ganz leise ihren 50. Geburtstag feiert und noch immer vor großen Aufgaben steht.
Mit Rumänien und Bulgarien erhält die Gemeinschaft nicht nur zwei neue Mitglieder, sondern sie ist schließlich auch im europäischen Einigungsprozess auf der Suche nach Frieden, Stabilität und Wohlstand einen weiteren Schritt vorangekommen. Erstmals erstreckt sich die Europäische Union zu Lande nun direkt von Lissabon bis Athen, und hoffentlich bald ganz ohne Grenzen.
Dass die jetzige Erweitungsrunde nicht mehr dasselbe große Echo wie die oft historisch genannte Runde 2004 hervorbringt, war abzusehen. Die Euphorie ist leider verflogen, Kritiker fügen an, dass die Aufnahmekapazität mit den letzten Beitritten unlängst überstiegen war. Aber sollte uns nicht bange werden, wenn der Beitritt gänzlich tot geschwiegen wird? Wo liest man denn heute noch über die Neulinge, wo wurde im Dezember auf sie aufmerksam gemacht?
Sicher, einfach haben es sich die Nachzügler nicht gemacht. Wegen Nachholbedarfes im Justizwesen und bei der Bekämpfung der organisierten Kriminalität und Korruption war es noch vor einem halben Jahr nicht klar, ob Rumänien und Bulgarien schon dieses Jahr hätten Mitglieder werden können. Doch nun sind sie es endlich, wenn auch mit weiter bestehenden Schutzklauseln und Übergangsregelungen, und in Bukarest und Sofia wird gefeiert.
Also lasst auch uns feiern und uns auf neue Freunde freuen, die die kulturelle wie politische und wirtschaftliche Vielfalt der Union bereichern und verfeinern werden. Schließlich haben wir nicht zuletzt eben doch die Ratspräsidentschaft inne, und sind also auch, wenigstens ein bisschen, Bulgarien und Rumänien.
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