Lieber Jean-Claude,
unserer Heimat Europa geht es derzeit nicht gut. Eine Krise jagt die nächste. Zeit für ein positives Zeichen. Zeit für ein Projekt, insbesondere für die Zukunft dieses Kontinents (auf die sich viele in der Politik gerne berufen), das begeistert, bindet und zum Träumen anregt.
Im Sommer des vorletzten Jahres begann der lange Weg der beiden jungen Aktivisten, Vincent Immanuel-Herr und Martin Speer, aus ihrer Erfahrung der grenzenlosen Mobilität in Europa eine Vision für junge Europäer zu entwickeln: zum 18. Geburtstag steht jedem EU-Bürger ein von der EU finanziertes sogenanntes Interrail-Ticket für einen ganzen Monat zu.
Seit Ende letzten Jahres habe ich das Glück, als einer von vielen Botschaftern für diese tolle Idee von FreeInterrail werben zu dürfen. Dazu sind wir vor Ort, mit Politikern und digital im Gespräch. Wir wollen unsere Stimme erheben, gehört werden und teilhaben an mehr Europa.
Dass der Vorschlag eine Menge finanzielle Mittel mobilisieren muss, ist mir natürlich bewusst. Auch weist ein befreundeter Kollege und überzeugter Europa auf die (finanziellen) Grenzen des Projekts hin, so auch die Tatsache, dass das niederländische Unternehmen, dass FreeInterrail erst möglich macht, in privater Hand ist. Dennoch ist das Projekt des Aktivisten-Duos von Herr & Speer ein greifbares Ziel und eine Vision für das junge Europa. Unterstützt wird es von europäischen Liberalen, Sozialdemokraten, Grünen und Konservativen. Die große und großartige Mehrheit im Europäischen Parlament ist da. Der Ball liegt bei Deiner Europäischen Kommission.
Nun plant diese aber, die Idee so stark zu verwaschen, dass nicht mehr viel von ihr übrigbleibt. Wie ich selbst willst Du doch auch ein geeintes Europa, dass sich seiner Vielfalt bewusst ist und von den Menschen lebt, die es repräsentiert. Ein Europa ohne Grenzen und Schlagbäume ist unser Ziel, das der überwältigenden Mehrheit.
Die Jugend kennt kein anderes Europa, das ist ein Glück, meine Hoffnung. Du wirst in die Geschichte Europas eingehen. Meine Frage an Dich ist, willst du nicht aus als einer der Gründerväter der grenzenlosen Mobilität auf unserem wunderschönen Kontinent in die Bücher der Geschichte eingehen. Du hast es in der Hand.
Mit europäischen Grüßen,
Nico
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