Eindrücke vom March for Europe Berlin

, von  Arthur Molt

Eindrücke vom March for Europe Berlin
Am Brandenburger Tor endete der March for Europe am Samstag in Berlin. Die Veranstalter zählten 4000 Teilnehmer. Fotos: treffpunkteuropa.de

Die Europäische Union feiert ihren 60. Geburtstag. In Berlin haben wir uns am Samstag beim March for Europe unter den Teilnehmern umgehört. Was feiern sie an diesem Tag? Welche Errungenschaften verbinden sie mit der EU? und was sind ihre Hoffnungen für Europa? Überzeugte Europäer im Interview.

Lars (links) feiert den Geburtstag der Europäischen Union zusammen mit Christian und anderen Freunden. © image by Arthur Molt

treffpunkteuropa.de: Was feierst du heute?

Lars: Ich feiere 60 Jahre Römische Verträge und, dass es die EU gibt.

Was sind für dich die größten Erfolge der Europäischen Union?

Lars: Der Friede in Europa! Aber auch die Möglichkeit in andere Länder zu reisen, ohne Geld wechseln zu müssen, ohne überhaupt zu merken, in einem anderen Land zu sein.

Was ist deine Hoffnung für die Zukunft Europas?

Lars: Ich hoffe, dass sich eine europäische Öffentlichkeit entwickelt. Damit wir uns in Zukunft zuerst als Europäer fühlen, nicht als Deutsche oder Franzosen. Das könnte ein Vorbild sein für größere Zusammenschlüsse.

Drakon (zweite Reihe, Mitte) demonstriert mit Angehörigen einer politischen Bewegung für Europa. © image by Arthur Molt
© Arthur Molt

treffpunkteuropa.de: Was feierst du heute?

Drakon: Ich feiere, dass es noch ein geeinigtes Europa gibt. Auch wenn dieses noch reformiert werden muss.

Was sind für dich die größten Erfolge der Europäischen Union?

Drakon: Der Frieden innerhalb Europas. Auch teilweise ein Frieden auf der ganzen Welt durch das gemeinsame Engagement. Ansonsten ist einiges noch zu tun.

Was ist deine Hoffnung für die Zukunft Europas?

Drakon: Meine Hoffnung für die Zukunft ist sicherlich ein soziales Europa. Ein Europa, das eine Vorreiterrolle in der Welt einnimmt, wenn es um die Rettung der Umwelt geht. Kurz: Soziale Gerechtigkeit und eine grüne Revolution!

Henry kommt aus London. Dort haben inzwischen manche Sehnsucht nach der EU. © image by Arthur Molt

treffpunkteuropa.de: Was feierst du heute?

Henry: Ich feiere heute die Europäische Union. Ich feiere die Idee, dass wir gemeinsam etwas aufbauen und zusammenhalten können.

Was sind für dich die größten Erfolge der Europäischen Union?

Henry: Als Student würde ich natürlich sagen: Erasmus. Reisen zu können ohne Visum.

Was ist deine Hoffnung für die Zukunft Europas?

Henry: Ich denke, dass die Europäische Union etwas demokratischer sein müsste. Die großen Länder haben mehr Einfluss als die anderen. Die Länder sollten gleiches Gewicht haben, die Möglichkeit zu wählen und die gleiche Repräsentation. Derzeit wird ja nur das Europäische Parlament gewählt. Die Kommission wird nicht gewählt. Viele sind heute ängstlich, weil die EU zentralisiert und weit entfernt (disconnected) von den Bürgern erscheint.

Rosie und Udo sind ein Paar, wie es sie dank der Europäischen Union viele gibt. Er kommt aus Deutschland. Sie aus Großbritannien. © image by Arthur Molt

treffpunkteuropa.de: Was feierst du heute?

Rosie: Ich feiere die Europäische Union und ihren 60. Geburtstag. Es wäre großartig, wenn Großbritannien als Teil der EU heute mitfeiern könnte. Nicht als ein – sagen wir mal - zukünftiges Mitglied.

Was sind für dich die größten Erfolge der Europäischen Union?

Rosie: Der Friede in unserer Zeit. Die Engländer davon abzuhalten, die Franzosen zu bekriegen, die Deutschen davon abzuhalten die Holländer zu bekämpfen und so fort. Aber auch viele Dinge in der Umweltpolitik bewegen sich mit der EU in die richtige Richtung.

Was ist deine Hoffnung für die Zukunft Europas?

Rosie: Ich hoffe wir haben immer wieder die Kraft für Reformen, sodass die Menschen spüren, sie sind mit an Bord. Viele empfinden die EU als etwas weit entferntes. Sie haben den Eindruck, es wären gesichtslose, nicht gewählte Männer, die über die Mitgliedstaaten regieren. Ich würde mich freuen, wenn die EU als inklusiver kommuniziert werden würde. Ich bin sehr traurig, dass Großbritannien kein Teil der EU ist.

Ich hoffe, dass Europa eine Kraft für eine harmonischere Welt sein kann.

Ohne die Europäische Einigung hätten sich Daniels (links) Eltern nie kennengelernt. Er feiert mit seinem Freund Anil (links). © image by Arthur Molt

treffpunkteuropa.de: Was feiert ihr heute?

Anil: Das sechzigjährige Jubiläum der Römischen Verträge. Generell aber Europa. Ich feiere Europa!

Daniel: Da kann ich mich nur anschließen. Ich feiere die Europäische Idee. Mein Vater ist Franzose, meine Mutter ist Deutsche. Ich bin so gesehen ein Produkt der Europäischen Einigung.

Was sind für euch die größten Erfolge der Europäischen Union?

Anil: Der größte Erfolg ist, für eine lange Zeit des Friedens zu sorgen. Und einen gemeinsamen Wertekanon zu haben, der eine Grundlage für politische Konfliktlösungen ist.

Natürlich gab es Probleme auf dem Balkan. Aber ich denke, relativen Frieden zu schaffen und über seine Überzeugungen und Werte friedlich zu argumentieren, das ist bisher nur der Europäischen Union gelungen.

Daniel: Ein Erfolg ist auch, Probleme gemeinsam lösen zu wollen, trotz ideologischer Unterschiede. Gerade für uns junge Leute ist das Reisen ohne Visum ein Erfolg. Auch durch die Förderprogramme der Europäischen Union.

Was ist eure Hoffnung für die Zukunft Europas?

Anil: Ich hoffe, dass eine reformierte Europäische Union für weitere 60 Jahre für Frieden sorgt.

Daniel: Ich hoffe, dass in allen Bevölkerungsschichten ein europäisches Bewusstsein entsteht. Ich hoffe, dass sich auch Menschen, die sich vernachlässigt und abgehängt fühlen für Europa interessieren und dass sich deren Lage persönlich verbessert.

Sebastian war mit seiner Familie am Brandenburger Tor unterwegs. © image by Arthur Molt

treffpunkteuropa.de: Was feierst du heute?

Sebastian: Die ersten Sonnenstrahlen, die sich auf Europa im Jahr 2017 niederlassen.

Was sind für dich die größten Erfolge der Europäischen Union?

Sebastian: Frieden.

Was ist deine Hoffnung für die Zukunft Europas?

Sebastian: Frieden.

Lesen Sie auch den Essay: Gesicht zeigen für Europa!

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