Köpfe 2016: Boris Johnson

, von  Isabelle Unger

Köpfe 2016: Boris Johnson
Boris Johnson ist seit 2008 Bürgermeister der britischen Hauptstadt London. © BackBoris2012 Campaign Team / Flickr/ CC BY-ND 2.0-Lizenz

treffpunkteuropa.de widmet sich in einer Serie den Persönlichkeiten, die Europa im Jahr 2016 maßgeblich prägen werden - sei es politisch, gesellschaftlich oder kulturell. Londons Bürgermeister Boris Johnson gehört in diese Reihe. Er wirbt dafür, dass Großbritannien aus der EU austritt.

23. Juni 2016 – dieses Datum könnte zum Schicksalstag für die gesamte Europäische Union werden. An diesem Tag stimmen die Briten über ihren Verbleib in der Gemeinschaft ab. Der Londoner Bürgermeister Boris Johnson hat sich entschieden, gegen die EU-Mitgliedschaft Großbritannien ins Rennen zu ziehen.

Boris Johnson versagt Cameron die Gefolgschaft

Johnson ist der prominenteste Befürworter eines Austritts Großbritanniens. Als Grund dafür nennt der Londoner Bürgermeister das Bedürfnis der Briten, die demokratische Kontrolle über ihr Land zurückerlangen zu wollen. Der 51-jährige Konservative, seit 2008 im Amt, wendet sich damit offen gegen seinen Parteichef und Premierminister David Cameron, der nach zahlreichen Zugeständnissen der übrigen EU-Staaten für einen Verbleib in der EU kämpft. Bis zuletzt hatte Cameron vergeblich versucht, seinen Schulfreund in das Pro-EU-Lager zu ziehen. Und dies nicht von ungefähr: Durch seine Popularität wird Johnson voraussichtlich zahlreiche Wählerstimmen mobilisieren können.

Unabsehbare Folgen für Europa

Indem sich Johnson zum Vorreiter der Austrittsbefürworter erklärt, spaltet er nicht nur die konservative Partei und die britische Regierung, sondern die EU insgesamt. Auch wenn sich die Briten mit knapper Mehrheit zur EU bekennen, ist es fraglich, ob Cameron in der Lage ist, sich parteiintern durchzusetzen. Johnson, der nicht mehr für eine dritte Amtszeit als Bürgermeister kandidiert, werden bereits jetzt Ambitionen auf Downing Street No. 10 nachgesagt.

Mit der Flüchtlingskrise, den Auseinandersetzungen in Syrien und der Ukraine sowie der noch nicht ausgestandenen Staatsschuldenkrise ist jedoch eine handlungsfähige britische Regierung von großer Bedeutung. Ein Machtkampf, der die Insel lähmt, wäre die denkbar schlechteste Option.

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