Mit der Umsetzung der Systems zur Verteilung von Flüchtlingen in der EU “können wir nicht zufrieden sein”, sagte die Kanzlerin am Donnerstag bei ihrer großen Sommerpressekonferenz in Berlin. Aus Griechenland seien noch keine tausend Flüchtlinge in der EU umverteilt worden: Es geht “viel zu langsam, es muss schneller gehen”, sagte Merkel.
Die Kanzlerin äußerte sich “enttäuscht über die mangelnde Bereitschaft einiger, hier mitzutun”. Die Türkei habe drei Millionen Flüchtlinge aufgenommen, auch im Libanon und in Jordanien hätten hunderttausende Menschen Zuflucht gefunden.
“Der Beitrag der Europäischen Union ist unzureichend”, sagte Merkel. Einige Länder hätten die Sorge, “die Integrationsaufgabe nicht zu schaffen oder die Dinge nicht bewältigen zu können”. Es müsse indes auch um die Bekämpfung von Fluchtursachen gehen.
Die EU hatte sich im Zuge der Flüchtlingskrise auf einen Pakt mit der Türkei zur Rücknahme von Flüchtlingen aus Griechenland geeinigt, während sie im Gegenzug syrische Flüchtlinge aus der Türkei aufnehmen will. Außerdem wurde vereinbart, von dem Flüchtlingsandrang besonders betroffene Länder wie Griechenland und Italien zu unterstützen, indem Flüchtlinge aus diesen Ländern auf andere EU-Länder umverteilt werden. Die Umverteilung läuft bisher nur äußerst schleppend. Länder wie Ungarn, Tschechien, die Slowakei und Rumänien lehnen dieses System der Umverteilung ab.
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1. Am 30. Juli 2016 um 17:18, von mister-ede Als Antwort Merkel kritisiert „unzureichende“ Flüchtlingsaufnahme in der EU
Frau Merkel sollte nicht reden, sondern handeln. Obwohl in Europa jedes Jahr Millionen Urlaubsreisende in Hotels, in Jugendherbergen, auf Zeltplätzen oder in Pensionen unterkommen, gelingt es seit fünf Jahren nicht, in etwas größerer Zahl Schutzsuchende, z.B. aus Syrien, regulär aufzunehmen. Das ist wohl kaum die Schuld der Bevölkerungen, sondern die der Regierenden, also z.B. eben unserer Bundeskanzlerin. Und darüber können auch ihre Appelle nicht hinwegtäuschen.
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